Lost in the supermarket: Produktpositionierung in Supermärkten

Auch wenn der Supermarkt nicht der einzige Touchpoint ist, lohnt es sich, das Verpackungsdesign an die Realität im Regal anzupassen. Denn am Ende zählt: Gutes Design verkauft!

Bereit für einen Markenauftritt, der überzeugt?

Mit Ruhrmann Design an ihrer Seite sind Sie bestens gerüstet, um an allen digitalen und analogne Touchpoints zu glänzen und Ihre Ziele zu erreichen.

Ich hasse es, einkaufen zu gehen. Manche Menschen gehen gerne einkaufen. Sie stellen sich vor die Regale, nehmen sich einen Camenbert aus dem Sortiment und lesen den Inhalt der Verpackungen so aufmerksam, als müssten sie sie auswendig lernen Ich mache das nicht. Ich fühle mich regelmäßig von großen Produktsortimenten überfordert, greife also gerne auf mir bekannte Produkte und Marken zurück.

Was ich aber tatsächlich seit Jahren hin und wieder mache, wenn auch eher aus beruflicher Neugier heraus, ist eine Art Scannen. Wie sind Produkte im Supermarkt platziert, wie „leben” sie dort im Umfeld anderer Produkte,  in der harten Konkurrenz direkt im Regal? Wie werden Sie präsentiert und wie unterscheidet sich das bei den jeweiligen Ketten und Regionen? Und wie verändert sich das mit den Jahren? 


Ich mache dann Fotos von den jeweiligen Produktsortimenten (falls mich kein Blockwart erwischt), die ich dann im Nachhinein analysiere. Hierzu gehe ich sozusagen aus den einzelnen Bildern noch weiter heraus, nehme die Perspektive ein, die ein schneller Betrachter (sozusagen aus dem Augenwinkel wahrnehmen würde: Farben, Kontrastverhältnis. So lassen sich, ohne auf die Marke zu schauen, auf die einzelnen Verpackungen und deren Elemente relativ schnell Gewinner und Verlierer im Regal identifizieren, Farb – und Helligkeit-Trends bei verschiedenen Produktgruppen erkennen und „Ausreißer” identifizieren.

Wichtig: Das Ganze hat noch nichts mit einzelnen Brands oder ihrem Verpackungsdesign zu tun. Folgende Trends sind aber in den letzten Jahren erkennbar:

Lieferverpackungen als Dispenser

Die Verwendung von Liefer-Umverpackungen als Dispenser hat stark zugenommen. Das gilt nicht für alle Produkte in den jeweiligen Produktgruppen, aber für den Großteil.

„Versteckte” Verpackungen

Regale werden nicht mehr regelmäßig aufgefüllt. Die Überforderung des noch in den Märkten befindlichen Personals wird hier sicher auch eine Rolle spielen.

Was ergibt sich nun daraus?

zu Dispensern:. Wer diese Art von aufreißbaren Lieferverpackungen benutzt, tut gut daran, diese zu branden, so dass Lieferverpackungen und Produkt ein einheitliches Markenbild transportieren. Das ist bei einigen Herstellern eine Selbstverständlichkeit, bei anderen nicht. Hier wird im schlechtesten Fall die sichtbare Präsentationsfläche auf ⅓ bis ½ reduziert und durch eine generische Farbe und dem Herstellernamen (der für den Konsumenten  nur selten eine primäre Rolle spielt) ausgetauscht.  Muss ja nicht sein.

Zu versteckten Produkten: Die Entnahme von Produkten in der ersten und zweiten Reihe führt dazu, das ⅓ des oberen Bereichs der Verpackungen gerne im Schatten liegen. Hier wird es insgesamt dunkler, was im einzelnen heißt: Farben werden weniger intensiv wahrgenommen (nachts sind alle Katzen grau : diesen Spruch gibt’s nicht umsonst) Hier kann oft schon ein kleiner Verlauf zu einer intensiveren Farbe (bei gleichem Helligkeitswert der Farbe selbst helfen, den Kontrast-Eindruck zu verstärken. Oder man legt das Design der Umverpackung gleich so an, dass sie unter diesen schlechten Bedingungen den Kampf im Regal gewinnen kann.

 

All das sind Faktoren, die nicht primär das Branding Design bestimmen sollten, weil der Supermarkt ja weissgott nicht der einzige ernstzunehmende Touchpoint ist,  aber es schadet auch nicht, sie zumindest in Betracht zu ziehen. Am Ende geht es schließlich immer darum, seine Produkte möglichst gut zu verkaufen.

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